Jösch Group
Neuroethologie
Maximilian Jösch und sein Team untersuchen die neuronale Grundlage von angeborenem Verhalten, also Prozesse, die von neuronalen Schaltkreisen implementiert werden, um sensorische Information in motorische Kommandos umzuwandeln. Sie verwenden eine Kombination von molekularen und physiologischen Zugängen und überwachen so die Gehirnaktivität während des Verhaltens des Tieres, um die Prinzipien und Motive der neuronalen Berechnung zu enthüllen.
Zwei verschiedene Modellorganismen, die Maus und die Fruchtfliege (Drosophila melanogaster), werden parallel verwendet, um ihre einzigarten Stärken zu nutzen und ein allgemeines, über Stämme hinausgehendes Verständnis der Berechnungsprinzipien zu erhalten. Experimente im Mausmodell ermöglichen es der Gruppe, die Mechanismen zu untersuchen, mit denen das Nervensystem verhaltensrelevante Informationen vom Auge an das Gehirn sendet, z.B. um einen roten Apfel leicht im grünen Laub zu entdecken. Mit Experimenten im Modellorganismus Fruchtfliege möchte die Gruppe ein umfassendes Verständnis der molekularen, anatomischen und physiologischen Anweisungen erhalten, die ein präzise definierter, an der Kurskontrolle beteiligter Schaltkreis sendet. Das ist deshalb möglich, weil die neuronalen Schaltkreise im Gehirn der Fruchtfliege stark stereotypisiert sind. Das ermöglicht ein Hochdurchsatz-Screening der verhaltensrelevanten Rollen identifizierter Zellen.
Team
Laufende Projekte
Umfassende Abbildung des Verhaltensrepertoires, das von definierten neuronalen Schaltkreisen angeleitet wird | Rolle von elektrischen Synapsen bei der sensorischen Transformation | Mechanismen der visuellen Auffälligkeit und Aufmerksamkeit – Zustandsabhängige Modulation von sensorischer Information | Sensomotorische Transformation in den Colliculi superiores
Publikationen
Burnett L, Koppensteiner P, Symonova O, Masson T, Vega Zuniga TA, Contreras X, Rülicke T, Shigemoto R, Novarino G, Jösch MA. 2024. Shared behavioural impairments in visual perception and place avoidance across different autism models are driven by periaqueductal grey hypoexcitability in Setd5 haploinsufficient mice. PLoS Biology. 22, e3002668. View
Reiner A, Medina L, Abellan A, Deng Y, Toledo CAB, Luksch H, Vega Zuniga TA, Riley NB, Hodos W, Karten HJ. 2024. Neurochemistry and circuit organization of the lateral spiriform nucleus of birds: A uniquely nonmammalian direct pathway component of the basal ganglia. Journal of Comparative Neurology. 532(5), e25620. View
Charlton JA, Mlynarski WF, Bai YH, Hermundstad AM, Goris RLT. 2023. Environmental dynamics shape perceptual decision bias. PLoS Computational Biology. 19(6), e1011104. View
Pokusaeva V. 2023. Neural control of optic flow-based navigation in Drosophila melanogaster. Institute of Science and Technology Austria. View
Gupta D, Mlynarski WF, Sumser AL, Symonova O, Svaton J, Jösch MA. 2023. Panoramic visual statistics shape retina-wide organization of receptive fields. Nature Neuroscience. 26, 606–614. View
ReX-Link: Maximilian Jösch
Karriere
Seit 2017 Assistant Professor, Institute of Science and Technology Austria (ISTA)
2010 – 2016 Postdoc and Research Associate, Harvard University, Cambridge, USA
2009 PhD, Max Planck Institute of Neurobiology, Martinsried, Deutschland und Ludwig Maximilian University, München, Deutschland
Ausgewählte Auszeichnungen
2023 ERC Consolidator Grant
2017 ERC Starting Grant
2016 Article Recommendation by F1000
2014 Best Poster Award, Retina FASEB Meeting
2011 Otto Hahn Medal, Max Planck Society
2011 Best Neuroscience Article, Neuroforum
2010 HFSP Long-term Fellowship
2009 Summa Cum Laude, PhD thesis