Skip to main content

20. Mai 2025

Artists in Residence am ISTA

Fiona Connor und Sara Ghalandari verbinden Kunst und Wissenschaft

Das Institute of Science and Technology Austria (ISTA) begrüßt zwei neue Künstlerinnen für die dritte Runde des Artist in Residence Programms des Instituts. Die in Neuseeland geborene und in Los Angeles lebende Konzeptkünstlerin Fiona Connor und die iranisch-österreichische Bildhauerin Sara Ghalandari sind von April bis Juni 2025 Teil der Campus-Gemeinschaft. Im Austausch mit ISTA-Forschenden werden sie neue Werke entwickeln, die auf dem Eröffnungsfestival des neuen VISTA Science Experience Center vom 2. bis 5. Oktober 2025 präsentiert werden sollen.

Fiona Connor

Artist in Residence Fiona Connor
Fiona Connor am ISTA Campus. © ISTA

„Beobachtung ist eine grundlegende Gemeinsamkeit von Kunst und Wissenschaft.“

Fiona Connor

„Wichtige und wiederkehrende Themen in meiner künstlerischen Praxis sind das soziale und psychologische Eigenleben des Objekts, die Politik der Camouflage und der Mimesis sowie die Ethik und Ästhetik der gebauten Umwelt. Ich fühle mich zu skulpturalen Ansätzen hingezogen, die fragen: Wie wird das Kunstwerk produziert, verbreitet, interpretiert und rezipiert? Wie kann man das Netz von sozialen Beziehungen und die Arbeit, die hinter der künstlerischen Produktion steht, erkennen? Was bedeutet es, wenn das Produkt oder die Repräsentation einen solchen Prozess verdeckt oder im schlimmsten Fall auslöscht?

In meiner Arbeit suche ich nach kollaborativen Aktivitäten, und das tue ich auch am ISTA. Ich habe eine Reihe von Gesprächen mit ISTA-Wissenschafter:innen aus verschiedenen Disziplinen begonnen, um ihre Ideen und Ansätze zur Beobachtung zu erforschen. Beobachtung ist eine grundlegende Gemeinsamkeit von Kunst und Wissenschaft, aber sie ist alles andere als leicht zu fassen. Während der Gespräche bekommen die Wissenschaftler einen schwarzen Stift und Papier und werden gebeten, Diagramme mit ihren Antworten zu zeichnen. Meine Fragen lauten zum Beispiel: Wie sieht eine Beobachtung aus? Wie wirkt ein Objekt auf den Betrachter? Außer am Campus in Klosterneuburg werden wir uns auch in Kunstausstellungen treffen.

Mein Plan ist es, eine Zusammenfassung meiner gesammelten Eindrücke und Überlegungen als analoge Diashow und Lecture Performance beim Eröffnungsfestival im Oktober zu präsentieren.“

Sara Ghalandari

Artist in Residence Sara Ghalandari
Sara Ghalandari am ISTA Campus. © ISTA

„Wenn natürliche Systeme Struktur durch Emergenz erzeugen, kann dann eine künstlerische Form auf die gleiche Weise entstehen?“

Sara Ghalandari

„Ich erforsche, wie Menschen Raum wahrnehmen und mit ihm in Beziehung treten – durch Bewegung, Material und Interaktion mit physikalischen Kräften. Meine Installationen laden die Betrachter:innen ein, dynamische, sich entwickelnde Räume zu erleben, in denen der Körper und seine Umgebung in einen Dialog treten.

Am ISTA bietet sich die seltene Gelegenheit, wissenschaftliches Denken mit künstlerischer Forschung zu verbinden. Durch die Zusammenarbeit mit der Cremer Group lernte ich die kollektive Intelligenz von Ameisenkolonien kennen – ein dezentrales System, in dem keine einzelne Einheit das Ganze kontrolliert, sondern Komplexität aus lokalen Signalen, einfachen Regeln und ständigem Feedback entsteht.

Diese Erfahrung hat mein Verständnis von Form, Autor:innenschaft und materiellem Handeln verändert. Sie hat jene Frage aufgeworfen, die für meine aktuelle Praxis von zentraler Bedeutung ist: Wenn natürliche Systeme Struktur durch Emergenz erzeugen, kann dann eine künstlerische Form auf die gleiche Weise entstehen?

Im Rahmen meiner Residency am ISTA entwickle ich eine neue skulpturale Arbeit aus Bindedraht, der leicht, flexibel und reaktionsfähig ist. Die Arbeit wird aus sich wiederholenden Modulen wachsen, die miteinander und mit ihrer Umgebung interagieren. Es gibt keine feste endgültige Form, sondern nur die Entfaltung der Struktur durch innere Logik und äußere Bedingungen.

Es handelt sich nicht um eine metaphorische Auseinandersetzung mit Wissenschaft, sondern um den Versuch, eine Form von innen heraus aufzubauen, indem wissenschaftliche Prinzipien als strukturelle Grundlage für einen künstlerischen Prozess verwendet werden.“

Mehr Infos zum Artists in Residence Programm am ISTA.



Teilen

facebook share icon
twitter share icon
back-to-top icon
Nach Oben